Homebar – wie 70 Cocktail-Rezepten ohne große Profiausstattung gemixt werden können.

 

Es braucht nicht viel für einen besonderen Abend mit erlesenen Cocktails. Klaus St. Rainer, einer der bekanntesten Bartender Deutschlands, weiß, auf was es bei einem guten Cocktail ankommt: In seinem neuen Buch Homebar zeigt er in über 70 Cocktail-Rezepten, wie ohne große Profiausstattung leckere Drinks gemixt werden können. Preis: 19,95 Euro, Dorling Kindersley Verlag

HOT MEZCAL CHOCOLATE

50 g Schokolade mit 55 Prozent Kakaoanteil
(als Chips, z. B. von Callebaut, oder Tafel)
1 Prise Shichimi Togarashi
(jap. Gewürzmischung, alternativ Chilipulver)
30 ml Mezcal (Los Danzantes Añejo)
30 ml Filterkaffee (frisch gebrüht oder Reste vom Frühstück)
mexikanisches Sal De Gusano oder Meersalz-
flocken zum Garnieren
Statt in der Mikrowelle kann man die
Schokolade natürlich auch klassisch im
Wasserbad schmelzen.

Die beste heiße Schokolade meines Lebens habe ich in Mexiko während der Zuckerrohrernte getrunken. Es war vor Sonnenaufgang, die Felder wurden angezündet, um die messerscharfen Blätter abzubrennen und Schlangen zu vertreiben, und eine Thermoskanne mit duftender Schokolade ging herum. Das »Aroma« dieses Augenblicks wollte ich in einem Drink einfangen. Ein brennendes Feld, das ist natürlich leicht rauchiger Mezcal. Dazu beste Schokolade, Kaffee und als Kontrast die feine Schärfe von Togarashi – ich liebe diese fruchtige Chili-Mischung aus Japan. Am Ende ein Hauch Sal de Gusano on top: köstlich!

Die Schokoladenchips bzw. die zerkleinerte Schokolade in einer Schale oder einem hitzebeständigem Glas fünfmal nacheinander je 30 Sekunden auf mittlerer Stufe (600 Watt) in der Mikrowelle schmelzen. Nach jedem Durchgang ein paar Sekunden warten und dann die Mikrowelle erneut starten. Die kurzen Intervalle sind wichtig, damit die Schokolade nicht verbrennt. Wenn die Schokolade vollständig geschmolzen ist, die Gewürzmischung hineingeben und mit einem kleinen Schneebesen den Mezcal und den Kaffee langsam einrühren, sodass die Flüssigkeit schön sämig, aber trinkbar ist. Entweder direkt aus der Schale trinken oder auf zwei kleine Schälchen oder kleine Tassen aufteilen und mit einem Hauch Sal De Gusano oder Meersalzflocken garnieren.

DAIQUIRI

60 ml heller Rum (Havana Club 3 Jahre)
30 ml frischer Limettensaft
15 – 20 ml Zuckersirup (S. 24)
Für einen FROZEN DAIQUIRI gibt man die Zutaten in einen Elektromixer und fügt so viel Crushed Ice (S. 29) hinzu, dass der Drink beim Mixen eine sämige Konsistenz bekommt. Besonders an heißen Tagen der absolute Knaller! Wer es knackiger mag, kann seinen DAIQUIRI auch mit 80 ml Rum mixen, so wie Ernest Hemingway. Aber Achtung – diese stärkere Variante ist dann nicht mehr unbedingt nachmittagstauglich!

Dieser weltbekannte Klassiker verdankt seinen Ruhm nicht zuletzt Ernest Hemingway, der den simplen, aber leckeren Drink besonders schätzte. Ein DAIQUIRI ist streng genommen ein RUM SOUR (zu den Sours siehe S. 53).
Die Limette und die größere Menge Alkohol machen den Drink jedoch etwas knackiger und säurebetonter. Eigentlich ein Allrounder für alle Lebenslagen, doch vor allem im Sommer ist ein Daiquiri nachmittags oder zum Aperitif unschlagbar: Er vermittelt immer ein gewisses karibisches Flair – und weckt bei mir stets viele schöne Erinnerungen …

Alle Zutaten auf Eis 5 – 10 Sekunden hart shaken und in eine vorgekühlte Cocktailschale doppelt abseihen.

Für einen FROZEN DAIQUIRI gibt man die Zutaten in einen Elektromixer und fügt so viel Crushed Ice (S. 29) hinzu, dass der Drink beim Mixen eine sämige Konsistenz bekommt. Besonders an heißen Tagen der absolute Knaller!

Copyright: 
Fotos: ©Armin Smailovic, Rezepte und Texte: Klaus St. Rainer